Famulaturbericht Brasilien, Igarassu Februar/März
Famulaturbericht Brasilien, Igarassu Februar/März 2018
von Ursula Mache, Stefanie Albert
Schon während unseres Studiums haben wir uns zu viert für eine Famulatur entschieden. Nach einiger Recherche fiel unsere Wahl dann auf das Zahnärztliche Hilfsprojekt Brasilien e.V.. Die Kontaktaufnahme lief reibungslos und unkompliziert mit dem Ansprechpartner und Leiter Ruben Beyer (rubannebeyer@web.de)
In den Monaten vor unserer Abreise haben wir uns um Spenden in Form von Zahnärztlichen Materialien aber auch kleinen Geschenken für die Kinder bemüht.
An dieser Stelle möchten wir unseren Dank an die Firmen Karl Hammacher GmbH, Hager/Werken, Dentsplay Sirona Restorative, Kulzer, Komet Dental, NTI-Kahla, VOCO, Septodont, Hu-Friedy, Dürr Dental und Dental Bauer aussprechen, welche uns dabei sehr großzügig unterstützt haben. Auch dem DAAD möchten wir für die Unterstützung durch den gewährten Reisekostenzuschuss recht herzlich danken.
Einige Wochen nachdem unser Staatsexamen beendet war, ging unsere Reise nach Brasilien dann auch tatsächlich los. Für den Flug hatte jeder von uns 2 Gepäckstücke à 32kg zur Verfügung, dadurch fanden alle Spenden auch Platz in unseren Koffern.
Das Hilfsprojekt hat mehrere Stationen in der Millionenstadt Recife im Nordosten Brasiliens aufgebaut. Wir wurden jeweils in Zweierteams aufgeteilt und durften das Convento Sagrado Coracao de Jesus in Igarassu für 6 Wochen unser Zuhause nennen. Schon am Flughafen wurden wir sehr herzlich von Renata, Jaynara und Irma Ivone in Empfang genommen.
Räumlichkeiten des „Consultorio“
Renata und Jaynara waren früher selbst Kinder die im Kloster zur Schule gingen und helfen auch heute noch ab und zu mit. Die beiden waren in unserem Alter und konnten uns Igarassu zeigen und haben an einigen Abenden etwas mit uns unternommen. Renata ist zudem Zahnarzthelferin und hat uns an unserem ersten Tag in die Räumlichkeiten des „Consultorio“ (=Zahnarztpraxis) eingewiesen. Die Zahnarzteinheit ist super ausgestattet und sehr geräumig.
In den ersten Tagen unseres Aufenthaltes organisierten die Nonnen einen Tag an dem die Eltern ins Kloster kommen konnten und die Erlaubnis ausfüllten, dass ihre Kinder behandelt werden dürfen. An diesem Tag haben wir mit den Eltern auch erste Termine vereinbart welche auch überraschend gut eingehalten wurden. Jeder Tag begann mit dem Frühstück um 7:00, um 8:00 konnten wir mit der Behandlung beginnen. Zwischen 12:00 und 13:30 war Mittagspause und anschließend wurde wieder behandelt. Die Behandlung am Nachmittag ging solange bis alle Patienten behandelt waren - was meistens zwischen 16:00 und 17:00 Uhr war.
Gruppenfoto mit einer Angestellten des Klosters
Eine Angestellte des Klosters war immer dem Consultorio zugeteilt und behielt den Überblick welche Kinder an diesem Tag behandelt werden sollten, gab den Eltern Bescheid oder half uns bei Verständigungsproblemen. Unsere Hauptaufgaben bestanden aus Prophylaxe, Füllungen legen und Zähne entfernen, wobei die Füllungen überwiegen. Wurzelkanalbehandlungen waren aufgrund der fehlenden Ausstattung nicht möglich. Die Kinder waren alle sehr tapfer und haben super mitgemacht – natürlich gab es auch Ausnahmen aber diese waren eher gering. Trotz der Sprachbarriere hat die Behandlung immer gut funktioniert und wahnsinnig Spaß gemacht. Die kleinen Patienten und ihre Eltern waren super dankbar für unsere Hilfe.
Am Ende unseres Aufenthaltes haben die Nonnen, Sozialarbeiterinnen und Kinder eine kleine Aufführung als Dankeschön organisiert. Die Kinder führten Tänze auf und überreichten uns selbstgebastelte Karten und ein Geschenk – wir waren wahnsinnig gerührt und wirklich sprachlos. Der Abschied wurde dadurch natürlich zusätzlich erschwert.
Wochenendbesuch an den Stränden von Brasilien
Unsere Wochenenden verbrachten wir an den wunderschönen Stränden in der Nähe (Praia da Pipa, Porto de Galinhas, Ilha Itamaraca, Joao Pessoa) und bei den anderen 2 Mädels aus Olinda. Auch die Mädels aus den anderen Stationen lernten wir am Karneval kennen und verbrachten alle zusammen ein Wochenende in Porto de Galinhas zusammen mit dem Team des ZHB’s die die Stationen besuchten.
Nach unserer Zeit in Recife sind wir nach Salvador gereist und haben von dort aus den Nationalpark Chapada Diamantina besucht, sowie anschließend die Insel Morro de Sao Paulo. Unsere Zeit in Brasilien werden wir wohl niemals vergessen! Wir konnten wahnsinnig viele Erfahrungen sammeln und durften tolle Menschen kennenlernen. Durch die eigenständige Arbeit konnten wir viel Selbstvertrauen gewinnen und einiges dazulernen.