Famulaturbericht Brasilien Oktober 2018
Famulaturbericht Brasilien, Oktober 2018
von Elisa & Benedikt
Gegen Ende unseres Staatsexamens sind wir durch einen Artikel in der Zeitschrift der kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayern auf das zahnärztliche Hilfsprojekt Brasilien e.V. gestoßen. Kurz entschlossen und ohne Hoffnung, dass für den Herbst überhaupt noch zwei Famulaturplätze frei sind, haben wir über das Formular auf der Homepage des Hilfsprojekts Kontakt mit Ruben Beyer aufgenommen und für uns völlig überraschend eine Zusage bekommen. Nach zwei weiteren Telefonaten und allen geklärten Fragen war unser Aufenthalt in Brasilien beschlossen Sache und die Flüge wurden gebucht. Die verbleibenden drei Monate bis zur Abreise haben wir genutzt um zahlreiche Spenden zu sammeln und mit Babbel etwas portugiesisch zu lernen. Am 15. Oktober war es dann so weit. Schwer bepackt mit zwei Taschen voll Spendenmaterial sollte es mit AirEuropa von München via Madrid nach Recife gehen. Aufgrund eines technischen Defekts am Flugzeug in München und dreistündiger Verspätung haben wir unseren Anschlussflug in Madrid verpasst und gezwungenermaßen noch einen Zwischenstopp in Lissabon eingelegt, bevor wir dann, mitten in der Nacht, acht Stunden später als geplant in Recife angekommen sind.
Doch auch das stellte kein Problem dar und es wurde dennoch eine Abholung am Flughafen organisiert. Hier lernten wir auch schon unsere Ansprechpartnerin für die Zeit in Brasilien kennen. Sandra kümmert sich um alle organisatorischen Angelegenheiten rund um den Aufenthalt, zeigt die Hotspots von Recife und gibt Tipps zu Ausflügen in die Umgebung. Nach einigen Tagen im Instituto de Cegos, ging es zu unserem eigentlichen Ziel dem Educandário São Joaquim 150km südwestlich von Recife, idyllisch und beschaulich zwischen Jaqueira und Maraial gelegen.
Im Behandlungsraum
Hier verbrachten wir die folgenden sehr kurzweiligen fünf Wochen. Die Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren wurden hier von uns falls notwendig mit Füllungen und Extraktionen versorgt, wobei das aus Deutschland mitgebrachte Material zahlreich zum Einsatz kam. Jeden Dienstag Vormittag unterstütze uns hierbei sehr kompetent und hilfreich Dr. Augusto Bastos aus der Umgebung. Außerdem brachten wir an einem Vormittag unseren kleinen Patienten das Zähneputzen mit einem kleinen Theaterspiel etwas näher. Die mitgebrachten Zahnbürsten lösten große Freude aus.
Die kleinen Patienten
Natürlich kam auch die Erholung nicht zu kurz und was liegt in Brasiliens Nordosten näher, als diese an einen der paradiesischen Strände zu suchen. Die Wahl unter den hier gebotenen zahlreichen Möglichkeiten fällt natürlich nicht leicht. Wir entschieden uns für Porto De Galinhas, Praia des Carneiros, Praia da Pipa und den Stadtstrand von Recife Boa Viagem.
Schweren Herzens mussten wir uns nach einer wunderbaren Zeit und einer sehr liebevollen Weihnachtsfeier von Allen, die uns mittlerweile sehr ans Herz gewachsen waren, in São Joaquim verabschieden. Für die letzte Woche ging es wieder zurück ins Instituto de Cegos nach Recife, um hier noch die blinden Patienten zu therapieren. Besonders möchten wir uns nochmals für die warmherzige und äußerst fürsorgliche Aufnahme in São Joaquim bedanken, bei Aldenice, die für ihre Dentistas weder Kosten noch Mühen scheut, Caetano für die gemütlichen Abende, Stadtführungen und Fahrten, sowie Jessica für die sehr spontanen Terminvereinbarungen. Erwähnt werden sollte natürlich noch die völlig komplikationslose und wirklich empfehlenswerte Organisation durch Ruben Beyer in Deutschland und Sandra in Brasilien.
Unser Vorhaben war nur Dank der großzügigen Spenden folgender Firmen ein solcher Erfolg und persönliche Bereicherung: Alpro Medical, Busch & Co, Dentsply, Dürr Dental, frasaco, Henry Schein, HORICO, Hu-Friedy, Ivoclar Vivadent, Komet Dental, lege artis Pharma, OCO-Präparate, THIENEL Dental und 3M Deutschland.