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Famulaturbericht Kambodscha 2018

Famulaturbericht Kambodscha 2018

Famulaturbericht Kambodscha, 2018

von Elisabeth Krone, Aliena Obst

„A bright, healthy smile is something that benefits both. The wearer and the community at large”
 

Vorbereitungen

Bereits während unseres Physikums im Sommer 2016 beschlossen wir, eine Famulatur in einem Entwicklungsland zu absolvieren. Über Kommilitonen wurden wir auf die Organisation „Cambodia World Family“ (CWF) aufmerksam und kontaktierten Dr. Robert Ogle, den Gründer und Koordinator des Projekts. Kurze Zeit darauf, sicherte er uns Famulaturplätze für das Frühjahr 2018 zu.

Mit der Zusage von Herrn Dr. Ogle begannen wir nun mit der Planung unseres ehrenamtlichen Hilfseinsatzes. Schnell realisierten wir, dass die Organisation dieses Projektes einen enorm großen Zeitaufwand mit sich bringt. Unsere Hauptaufgabe bestand darin, sämtliche zahnmedizinischen Materialien sowie das gesamte Instrumentarium, welches wir für den ehrenamtlichen Einsatz benötigt wird, im Vorfeld zu besorgen. Dabei war es uns besonders wichtig mit Produkten zu arbeiten, die uns aus unserem Alltag als praktizierende Zahnmedizin Studentinnen an der Justus-Liebig Universität Gießen vertraut sind.

Während unserer Suche nach Sponsoren, freuten wir uns besonders über den netten und reibungslosen Kontakt mit Mitarbeitern von Komet Dental. Wir erläuterten unser Vorhaben, kambodschanischen Kindern aus sozial schwächeren Verhältnissen eine kostenlose zahnmedizinische Versorgung zu ermöglichen und bekamen nur kurze Zeit später eine positive Rückmeldung.

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Gruppenbild nach erfolgreichem Arztbesuch

An dieser Stelle möchten wir uns für den freundlichen Kontakt und großzügige Spende bedanken. Die gesammelten Spenden schickten wir dann ca. 6 Wochen vor Abreise per DHL nach Kambodscha.

Ankunft in Phnom Penh

Am 04.03.18 war es dann soweit. Gegen Mittag landete unser Flugzeug aus Bangkok in der Hauptstadt Kambodschas. Die erste Fahrt mit dem Tuk-Tuk vom Flughafen zu unserer Unterkunft ließ uns aus dem Staunen nicht herauskommen. Wir hatten uns im Vorfeld viel über die Kultur, den Verkehr und das generelle Leben als europäischer Tourist innerhalb der Hauptstadt informiert. Nun, inmitten des chaotischen Verkehrs, der stehenden Luft kombiniert mit strengen Gerüchen und umgeben von Bergen an Müll war alles doch so anders als erwartet.

Jedoch fühlten wir uns nicht unwohl und beobachteten auf dieser dreißigminütigen Fahrt die vielen tüchtigen Menschen am Straßenrand. Angekommen in unserer Unterkunft, die wir 2 Monate zuvor über Airbnb buchten, kam uns ein kleines Mädchen im roten Kleid entgegengehüpft und begrüßte uns mit offenen Armen. Darauf folgte eine sehr herzliche Begrüßung durch die restlichen Familienmitglieder.

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Zahnbürsten und Zahncreme für die Kinder

Wir realisierten sofort, dass unsere Unterkunft ein echter Glücksgriff war und freuten uns auf das gemeinsame Zusammenwohnen mit einer einheimischen Familie. Wir bewohnten ein geräumiges Zimmer, in einem für kambodschanische Verhältnisse sehr luxuriösem Haus, in dem wir Wohnzimmer und Küche ebenfalls mitbenutzen durften. In all der Zeit stand die Familie uns mit Rat und Tat zur Seite, sei es mit Tipps bezüglich Sehenswürdigkeiten oder des sicheren Lebens innerhalb der Großstadt.

Noch am selben Abend packte uns die Neugierde. Also zogen wir los und machten uns auf den Weg Richtung Klinik. Als wir vor dem großen blauen Schild mit der Aufschrift „Cambodia World Family“ standen, konnte wir es kaum fassen. Nicht mal 10 min Fußweg entfernt von unserer Unterkunft befand sich unser Arbeitsplatz für die kommenden vier Wochen.

Cambodia World Family (CWF)

Die Klinik der Organisation befindet sich nicht direkt in mitten des Zentrums von Phnom Penh, sondern ist etwas außerhalb gelegen. Unsere Arbeitszeiten waren festgelegt: Montag bis Freitag von 8:00 bis 12:00 Uhr. Zu den vor Ort befindlichen Mitgliedern der Organisation, gehören mehrere einheimische Helferinnen und ein Zahnarzt (Dr. Borang). Alle begrüßten uns an unserem ersten Tag sehr herzlich und schnell wurde uns klar, dass hier ein freundschaftliches und angenehmes Klima herrscht.

CWF ist ausgestattet mit insgesamt vier Einheiten, die alle samt sehr gut funktionieren. Wir waren sehr erstaunt, als wir merkten, dass uns Ultraschall-Scaler, Instrumentarium für Wurzelkanalbehandlungen und auch eine große Auswahl an Kompositen, Lichtlampen oder Nahtmaterial, so wie wir es aus Deutschland gewohnt sind, zur Verfügung stehen. Zudem waren alle Spenden, die wir im Vorfeld lossendeten, unversehrt angekommen.

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Klinik der Organisation CWF

Umgeben von einer Reihe an hervorragenden zahnmedizinischen Produkten, fühlten wir uns sehr erleichtert und konnten es kaum erwarten loszulegen. Also spannten wir unsere Diamantbohrer und Polierer in die Winkelstücke und begannen mit den ersten Füllungen. Wir behandelten fast ausschließlich Kinder. Die Anzahl der Patienten pro Tag variiert stark. Teilweise kamen sechzig Kinder pro Tag, an anderen Tagen wiederrum niemand. Alle Kinder befanden sich in einem Alter zwischen 4 - 17 Jahren und wurden mittels Tuk-Tuk zur Organisation gefahren. Dabei handelte es sich um Kinder aus Schulen, Slums oder Waisenhäuser mit ganz unterschiedlicher Anamnese.

Entscheidungen bezüglich der Behandlung durften wir ganz alleine treffen, was für uns anfangs sehr neu war. Schnell merkten wir jedoch, dass uns ein ziemlich großes Vertrauen entgegengebracht wird, was dazu führte, dass wir nicht lange brauchten um uns einzuarbeiten. Unsere Tätigkeiten umfassten vor allem Zahnreinigungen, Füllungen und Extraktionen.

Dabei war jede einzelne Behandlung sehr individuell. Manche Kinder freuten sich auf die Behandlung und warteten gespannt im Wartzimmer, einige konnten den Blick nicht von uns wenden und starrten dabei immer wieder auf unsere helle Haut, andere wiederum verspürten eine große Angst und brauchten viel Zuspruch. Vor allem bei den ängstlichen Kindern waren die Helferinnen eine enorm große Hilfe. Sie erklärten ihnen ruhig und liebevoll jeden einzelnen Schritt der anstehenden Behandlung.

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links oben, Elisabeth und Aliena

In all der Zeit lernten wir vor allem selbständig zu arbeiten, wichtige Entscheidungen alleine zu treffen, die Körpersprache von Kindern richtig zu deuten und die Ruhe zu bewahren, wenn man mal an seine Grenzen stieß. Durch die angenehmen Arbeitszeiten, war es uns oft möglich den Nachmittag für Sightseeing, Besuche in Cafés oder auch das Erkunden von einheimischen Märkten zu nutzen.

Besonders mitgenommen hat uns die geschichtliche Vergangenheit Kambodschas. Ein Besuch des Tuol-Sleng-Genozid-Museum oder der Killing Fields ist nichts für schwache Nerven, dennoch empfanden wir es als hochinteressant. Unter der Woche genossen wir es, auf den Märkten den Menschen bei ihrer Arbeit zuzuschauen, probierten kambodschanische Spezialtäten, durchforsteten die engen Gänge zwischen den Massen an Stoffen, Räucherstäbchen, Buddha Staturen und selbstgeflochtenen Armbändern.

Wir fühlten uns unglaublich wohl und daher konnten wir an unserem letzten Tag in der Klinik kaum fassen, dass bereits vier Wochen vergangen waren. Gerne hätten wir unseren Aufenthalt verlängert um weiterhin kambodschanischen Kindern eine kostenlose zahnmedizinische Versorgung zu ermöglichen.

Rückblickend können wir sagen, dass es eine der größten Erfahrungen unseres Lebens war, welche wir genauso zu jeder Zeit wieder gerne wieder erleben würden. Es ist toll zu merken, dass soziales Engagement auf positiven Zuspruch trifft. Ohne die Unterstützung von Komet Dental, wäre es uns nicht möglich gewesen, die vielen Kinder von ihrem Leid zu befreien.

Vielen herzlichen Dank!


Elisabeth Krone, Aliena Obst

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