Famulaturbericht Peru - Lima Februar 2018
Famulaturbericht Peru, Lima Februar 2018
von Oliver Allemann und Lisa Schürmann
Peru, ein mystischer und für viele ein recht unbekannter Ort auf unserer Landkarte. Vom Machu Pichu und dem Titicacasee haben wir alle schon mal gehört, doch Peru ist noch viel mehr, sollten wir erfahren. Im Februar 2018 ging es für meine Kollegin Lisa und mich für zwei Monate in dieses unbekannte Land. Im Gepäck, zwei volle Koffer zahnmedizinischen Materials und eine offizielle Einladung des peruanischen Konsulats. Unser Ziel: Dort helfen, wo medizinische Versorgung keine Selbstverständlichkeit ist.
Oliver Allemann und Lisa Schürmann
Wir landeten in Lima, Perus Wüstenhauptstadt. Einem ziemlich kargen Ort ohne viel Grün. Die Stadt wurde aus strategischen Gründen an dieser Stelle errichtet und hätten wir das nicht gewusst, hätten wir uns sicher gefragt, wer auf die Idee gekommen ist, an so einem trostlosen Ort eine Stadt zu erbauen.
Koffer mit zahnmedizinischem Material
Peru ist in drei geographische Regionen gegliedert, der Sierra - dem Bergland, der Selva - dem Wald und der Costa - der Küste. Um genau zu sein, müsste man eigentlich noch eine vierte Region einführen, und zwar dem Desierto, also der Wüste, denn die gesamte südliche Küstenregion ist staubtrocken und erreicht ihren Höhepunkt kurz vor der Grenze zu Chile, wo sie in die Atacama Wüste übergeht, dem trockensten Fleck auf unserer Erde.
Und genau hier baut man eine Hauptstadt hin?? Ja, auch das ist Peru, manche Dinge machen aus heutiger Sicht nicht so viel Sinn, man muss sie dann einfach hinnehmen, denn eine Sache lernt man hier recht schnell. In Peru ist alles möglich.
Unsere Einsatzorte für die kommenden Wochen werden sein: Huaraz und Pozuzo. Nach zwei „Anpassungstagen“ in Lima steigen wir in den Nachtbus. Acht Stunden soll es dauern bis in die 3100 Meter höher gelegene Andenstadt Huaraz. Wider erwarten gleicht der Bus eher einer Luxuslounge; alles ist reinlich, die Sitze ähneln riesigen Gummibärchen, die sich fast horizontal legen lassen und wir bekommen sogar eine Decke und ein Abendessen. Wir schauen uns beide ganz verwundert an und lachen – das wird auf dieser kontrastreichen Reise noch einige Male geschehen.
Teil I: Huaraz
Blick über Huaraz
Wir wohnen bei Cesar, einem lokalen Zahnarzt. Er hat uns vom Busbahnhof abgeholt und zu seiner Wohnung gebracht, in einem fassadenlosen, schmalen Backsteinhaus ohne Dach. Es ist frisch draußen, obwohl die Sonne schon hoch am wolkenlosen Himmel steht. Um uns ein Panorama von etlichen schneebedeckten Spitzen, jede einzelne über 6000 Meter hoch. Der Anblick ist schwindelerregend ... oder vielleicht ist es nur die Höhe. Wir haben beide Kopfschmerzen und uns ist etwas unwohl. Ganz normal auf dieser Höhe aufgrund des niedrigen Luftdrucks. Es wird einige Tage dauern bis wir uns akklimatisiert haben.
Casar hat selbst eine kleine Zahnarztpraxis und betreut das soziale Projekt in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz. Wir sind freundlicher Weise bei ihm im 6. Stock untergebracht. Schon nach dem ersten Stockwerk sind wir beide außer Puste, ein weiterer Nebeneffekt der Höhe.
Unser erster Einsatzort wird hier in der Stadt sein. Die zweite Woche sind wir in einem Waisenhaus in einem nahegelegen Dorf. Es wird von der katholischen Kirche geleitet und Nonnen kümmern sich um die Kinder.
Unser erster Behandlungstag (für Zahnmedizin-Interessierte):
Heute morgen wollten wir eigentlich nur unsere Sachen einräumen und unseren Arbeitsort ansehen. Doch bevor wir fertig auspacken konnten, kam schon unser erster Patient. Eine Frau mit schmerzender Backe. Ursache war der Zahn 28, der nach genauer Inspektion auch kurzerhand entfernt wurde. Leider haben wir nicht die Möglichkeit Röntgenbilder zu machen. Trotzdem lief die Behandlung problemlos von der Anästhesie bis hin zur Prüfung der MAV mittels Bowman-Sonde ab. Es kommen hauptsächlich Leute aus den Randbezirken der Stadt, die sich keine zahnärztliche Versorgung leisten können, allerdings haben sich auch ein paar Notfälle bei uns eingefunden, die wahrscheinlich nicht der ärmsten Bevölkerung angehörten.
Nach der Extraktion des 8ers kam eine weitere Frau mit ihrem 7 jährigen Sohnemann, dessen 51er kräftig wackelte. Die Mutter machte sich Sorgen, da der 21er etwas palatinal verlagert durchbrach. Leider erlaubte uns das Kind nicht in seinen Mund zu schauen. Nach dem es drei Mal ein Gebet sprach mit der Bitte, dass Gott ihn hüten möge (was wohl eher eine Strategie war um Zeit zu schinden), wurde die Mutter ziemlich direkt mit dem Kleinen. Trotz gutem Einreden und allen Tricks kam dennoch keine ordentliche Inspektion zustande. Als nächstes legten wir eine Füllung bei einer jungen Patientin. Bei einer anderen bedurfte es einer Zahnreinigung, dann war erst mal Pause. Wir arbeiten täglich von 9 - 13 Uhr und von 15 - open End. In der Nachmittagsschicht kam noch ein lokaler Arzt (Pedro) hinzu und mit ihm auch einige kompliziertere Fälle: als erstes ein ca. 4 jähriges Kind mit einem kavitiertem 74er und einem kleinen Abszess in der Region. Wir machten eine Pulpotomie und legten eine Med-Einlage ein.
Die gesamte Behandlung fand ohne Anästhesie statt. Das Kind hielt beachtlich gut durch, lediglich als die Spülkanüle (H2O2 angesetzt wurde, bekam es für einen Moment einen Schreck. Der prägendste Patient des Tages war ein 19-jähriger junger Mann der mit seiner Mutter kam. Er ist wohl unter erheblichem Alkoholeinfluss in eine Schlägerei geraten und hat einen Fußtritt ins Gesicht bekommen. Zahn 21 war avulsiert, Zahn 11 disloziert. Eine Alveolarkammfraktur war zu tasten. Leider konnten wir den Zahn 21 nicht replantieren, da dieser schon seit über 12 Stunden trocken gelagert wurde. Wir reinigten die Wunde und baten ihn am nächsten Tag nochmal zu kommen, denn wir hatten nichts zum Schienen da. Nach ein bisschen rumfragen im Ort, konnten wir aber dann doch etwas KFO-Draht besorgen und so zumindest den dislozierten Zahn schienen.
Behandlung einer Patientin
Auch in den weiteren Tagen hatten wir durchgehend viel zu tun. Die Zusammenarbeit mit Pedro, der darin erfahren ist mit wenigen Materialien auszukommen, hat uns enorm geholfen und wir konnten eine Menge von ihm lernen. Denn eine Sache ist grundlegend anders in Peru, man hat nicht alles was man braucht – es fehlt an Instrumenten, der Kompressor fällt immer wieder aus, das Röntgengerät ist defekt, das Licht funktioniert mal und mal nicht und Verbrauchsmaterialien sind rar und teuer.
Lisa während der Arbeit
Im Waisenheim
Das Heim beherbergt 19 Mädchen im Alter von fünf bis 16 Jahren, die entweder keine Eltern mehr haben oder von diesen vernachlässigt wurden. Um in das Heim zu gelangen, musste man an einem circa drei Meter hohen eisernen Tor klopfen. Einige Minuten später öffnete sich eine kleine Luke und das schmale Gesicht einer Nonne schaute hinaus. Nach kurzem mustern fragte sie dann: Odontologos? Wir bejahten, die Luke ging wieder zu, man hörte wie sich einige Riegel verschoben und das Tor ging auf. Vor uns erstreckte sich ein langer, von Baumkronen überdeckter Hof mit einem großen zweistöckigen Haus an dessen Ende.
Als wir eintraten wurden erstmal alle Mädchen hergerufen um uns zu begrüßen. Die kleineren umarmten uns, beziehungsweise unsere Beine. Die größeren begrüßten uns wie die Erwachsenen, mit einem gegenseitigen Kuss auf die rechte Backe.
Die zahnärztliche Einheit steht in einem Nebenraum des Hauses. Sie ist in gutem Zustand und dank des leistungsstarken Kompressors kann man effektiv arbeiten. Im Raum stehen auch einige Schränke mit zahnärztlichem Instrumentarium und Materialien die von den letzten Freiwilligen übrig geblieben sind, außerdem ein funktionstüchtiger Autoklave.
Drei Tage hat es gedauert bis wir alle Kinder, die Kinder der Köchin, die Köchin und zwei der Nonnen behandelt haben. Es sind Tränen geflossen aber am Ende war immer alles gut und es gab eine Umarmung. Diese drei Tage waren bisher die schönsten und erfüllendsten Tage dieser Reise.
Oliver mit den kleinen Mädchen
Diese Kinder, die das Glück hatten in dieses Waisenhaus zu kommen, haben wirklich einen Ort gefunden an dem für sie gesorgt wird und wo sie Obhut, Liebe und Aufmerksamkeit finden. Es hat uns tief berührt wie fürsorglich die Schwestern auf die Kleinen aufpassen und mit welcher Kraft sie sich um alle Probleme kümmern.
Behandlung einer kleinen Patientin
Natürlich haben wir nicht die ganze Zeit nur behandelt. Zu Mittag saßen wir an mit den Kindern am Tisch. Vor dem Essen wurde gebetet und (für uns) gesungen. Da bekamen wir schon ein bisschen Gänsehaut. Die Nonnen betreiben nämlich mit den Mädchen einen kleinen Chor und das konnte man hören!
An einem anderen Tag haben wir Basketball gespielt. Hinter dem Haus steht eine Gemeinschaftshalle, dort kann man trotz des täglichen Regens Sport machen. Es hat richtig Spaß gemacht und das Beste war, eine der Schwestern hat mitgespielt ... und das richtig gut!
Am letzten Tag führten die Mädchen einen traditionellen Tanz auf, den sogenannten „Marinera“. Natürlich mussten wir auch mittanzen.
Oliver am Mittanzen
Der "Marinera"-Tanz
Die zwei Wochen vergingen schnell und der Abschied von den Mädchen war gar nicht so einfach. Aber wir gehen mit gutem Gefühl und zuversichtlich, dass die nächsten Freiwilligen sich weiter um die Gesundheit der kleinen sorgen werden – es ist schön zu wissen, dass die Arbeit nachhaltig war.
Abschiedsfoto mit den Mädchen
Teil II: Pozuzo
Es geht wieder zurück nach Lima um von dort den Bus in das zehn Stunden entfernte Oxapampa zu nehmen, dem Ort von dem nur noch eine schmale Bergstraße in das Dörfchen Pozuzo führt. Nach einem kurzen Telefonat mit Dr. Ricardo, dem leitenden Arzt in Pozuzo, der im wahrsten Sinne des Wortes hinter dem Berg auf uns wartet, geht es mit einem kleinen alten Auto, dass in Deutschland sicherlich keinen TÜV mehr bekommen hätte, los. Draussen regnet es, die Scheiben sind beschlagen und mir ist vom Schreiben auf dem Bildschirm etwas schlecht. Der Fahrer rast die enge Straße entlang. Von Zeit zu Zeit hält er an und schaut den Abhang nach oben um sich zu versichern, dass nicht ein Erdrutsch kommt. Dann beschleunigt er stark und passiert die Stelle. Die Strasse ist teilweise so eng, dass kein Mensch mehr am Auto vorbeipasst. 200 Meter tiefer schlängelt sich der Fluss Huakabamba entlang. Vollbremsung! Ein kleiner Erdrutsch direkt vor uns. Der Fahrer wartet kurz ab, dann sagt er zu einem der anderen Mitfahrer „Siehst du“ und wieder beschleunigen wir stark und weiter geht’s.
Tiroler Tanz in Trachten
Zwei Stunden später kommen wir an. Pozuzo ist ein kleines Dorf im Hochdschungel Perus. Interessant dabei ist, dass dieser Ort einst deutschsprachig war, was sich heute immer noch in der Architektur und in den Traditionen widerspiegelt. Da leider während des zweiten Weltkrieges der Deutschunterricht verboten wurde (er ist mittlerweile wieder eingeführt auf freiwillige Basis) ist die Sprache größtenteils verloren gegangen. Währen die älteren Generationen (Personen 70+) noch fließend Deutsch sprechen, beherrschen ihre Kinder wenig und die Enkel fast gar nicht mehr die Sprache. Trotzdem hat sich eine Tanzgruppe aus Jugendlichen etabliert, die bei allen größeren und kleineren Dorffesten einen Auftritt haben und Tiroler Tänze in Trachten und mit der dazugehörigen Musik aufführen
Pozuzo entstand 1859 als die peruanische Regierung beschloss Deutsche und Österreicher hier anzusiedeln. Man wollte insgesamt 10.000 Menschen die Überfahrt finanzieren und Land geben. Da die peruanische Regierung es jedoch nicht fertigbrachte die versprochene Straße hierher zu bauen (die im Übrigen immer noch nicht fertig ist), kamen letztendlich nur um die 300 Auswanderer her.
Das Dorf, das eigentlich aus einem gesamten Tal besteht und auf 800 m Höhe über dem Meeresspiegel liegt, ist heute Heimat von ca. 2000 Menschen. In den umliegenden Dörfern (58 an der Zahl) leben weitere 8000 Menschen. Das Klima hier ist ganzjährig mild. In der Regenzeit sind die Nächte aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit warm, in der Trockenzeit sinken die Temperaturen jedoch auf bis zu 15 Grad ab. Das Tal ist sehr fruchtbar. Haupteinnahmequelle ist demzufolge die Landwirtschaft und die Viehzucht. Es werden vor allem Kaffee und Yuka (eine Art Kartoffelwurzel, die in Peru viel gegessen wird) angebaut. Ansonsten wachsen hier noch: Papaya, Ananas, Mais, Tomaten, Kürbisse und normale Kartoffeln. Forstwirtschaft wird seit dem letzten Holzboom nur noch wenig betrieben, da nicht nachhaltig abgeholzt wurde. Der Tourismus ist wachsend, es kommen vor allem Peruaner aus Lima. Durch die Höhe ist man hier zwar schon im Dschungel (mit unzähligen Schlangen, Pumas, Papageien und anderen Tieren) jedoch ist es nicht unerträglich heiß und es gibt weniger Mosquitos.
Die Arbeit im Krankenhaus
Die österreichische Regierung hat im Jahr 2000 ein kleines Krankenhaus finanziert. Technisch war es einst recht gut ausgestattet, leider sind viele der Geräte mittlerweile defekt und es fehlt das Geld zur Reparatur oder Neuanschaffung. Es ist sogar ein richtiger OP-Saal eingerichtet, der jedoch nicht in Benutzung ist, da es einfach an allem fehlt, vor allem was Verbrauchsmaterialien angeht.
Krankenhaus in Pozuzo
Ärtzliche Behandlung einer Behandlung
Aus zahnärztlicher Sicht:
In einem der Zimmer stehen zwei zahnärztliche Einheiten. Bei einer funktioniert leider das Wasser nicht, sodass man diese für Zahnreinigungen und einfache Extraktionen nutzt. Die andere Einheit ist jedoch bis auf Kleinigkeiten funktionsfähig. Sprechstunde ist täglich von 8:00 bis 13:00 und von 14:30 bis 17:00. Danach stehen die Zahnärzte allerdings noch bis 20 Uhr für Notfälle und Personen die von weither kommen zur Verfügung. Es arbeiten zwei Zahnärzte in der Klinik. Einer ist fest angestellt und der andere absolviert gerade eine Art praktisches Jahr nach der Uni.
Kleiner Patient auf dem Behandlungsstuhl
Die Arbeit beschränkt sich auf zahnerhaltende Maßnahmen und Extraktionen. Ein Techniker steht leider nur im 13 Stunden entfernten Lima zur Verfügung, sodass Zahnersatz nur selten angefertigt wird. In der Zeit in der wir da waren gab es jedoch keine Abformmaterialien mehr, sodass gar kein Zahnersatz hergestellt werden konnte. Man musste sich etwas daran gewöhnen ohne Absaugung zu arbeiten, denn die funktionierte bei beiden Einheiten nicht. Da heißt es eben alle zehn Sekunden: Bitte ausspucken. Aber immerhin funktioniert die Wasserkühlung, das ist nämlich auch nicht die Regel.
In einem Nebenraum steht ein kleines Röntgengerät, mit dessen Hilfe wir auch Wurzelkanalfüllungen und etwas kompliziertere Extraktionen durchführen können. Allgemein ist der Zahnstatus der Patienten stark von ihrem Wohnort abhängig. Die Patienten die im eigentlichen Dorf Pozuzo leben, haben eine einigermaßen gute Mundhygiene. Die Kinder, die hier zur Schule gehen, sogar eine gute. Bei den Patienten die von weiter weg kommen (bis zu 10 Stunden Fußmarsch) sieht es oft recht schlecht um die Zähne aus und man kann meist nur noch wenige retten. Leider ist dies auch bei vielen Kindern der Fall.
Die Menschen hier sind dankbar für die zahnärztliche Versorgung. Viele Menschen aus dem Dorf die wir kennengelernt haben, sind in diesen Tagen speziell zu uns in die Klinik gekommen um sich behandeln zu lassen.
Pozuzo: Yulitunki
Pozuzo fungiert als Zentrum der Region. Von hier aus werden mehr als acht weitere Stationen in der Umgebung bedient, in denen weitere Ärzte und Zahnärzte arbeiten. So wird ein relativ weites Gesundheitsnetz unterhalten, um auch die abgelegenen Dörfer und Ortschaften zu versorgen. Zu manchen Zentren braucht man teilweise einen gesamten Tag, wobei meist nur ein Teil der Strecke mit dem Auto erreicht werden kann. Danach geht es manchmal mit dem Quad weiter oder eben zu Fuß und mit dem Maulesel. Auf diese Weise werden auch Medikamente und andere Materialien dorthin transportiert.
Gemeinsames Kochen mit den Bewohnern
Einige Male im Monat werden abgelegene Regionen besucht um den Menschen zu erklären, wie sie sich und ihre Kinder ernähren müssen. Aufgrund der sehr kohlenhydratlastigen Nahrung (hauptsächlich Reis und Yuka) leiden viele Kinder an Anämien und sind häufig krank.
Mit den Bewohnern zusammen werden vor Ort die Speisen gekocht und genau erklärt warum welches Nahrungsmittel wichtig ist. Es werden nur Zutaten verwendet die in der Region anbaubar sind, wie Tomaten, Bohnen, Salat, Rote Beete, Linsen, Kürbis, Gurken und weitere. Außerdem werden auch hygienische Maßnahmen erklärt und ihre Wichtigkeit erläutert.
Bewohner in Pozuzo
Natürlich wurde auch die Gelegenheit genutzt um ihnen die Oralhygiene näher zu bringen und Zahnbürsten und Zahnpasta zu verteilen.
Zahnbürsten für die Bewohner
Nach vier Wochen endete auch unser Einsatz in Pozuzo. Insgesamt waren schon fast zwei Monate vergangen und unser Volontariat neigte sich dem Ende. Die vergangenen Wochen haben wir viel helfen aber auch viel von den immer herzlichen und offenen Peruanern lernen können. Stetiger Optimismus, Lebensfreude und eine unglaublich vielseitige Kultur haben unseren Einsatz nicht nur zu einem Hilfsprojekt gemacht, sondern zu einem unglaublichen Erlebnis, das keiner von uns so schnell vergessen wird.