Von Vollkronen zu Veneers: Ein Paradigmenwechsel
Ausgedehnte Defekte der Frontzähne erforderten bisher die Behandlung mittels Vollkronen, zumeist als Verblendkronen mit einem Metallkern (NEM oder Gold) ausgeführt.
Die Entwicklung neuer hochfester zahnfarbener Dentalkeramiken (Lithiumdisilikat, Zirkonoxid z. B.) ermöglichen in Kombination mit der adhäsiven Befestigung neue minimalinvasive Restaurationsformen. Diese werden allesamt als Veneers bezeichnet, unterscheiden sich aber defektspezifisch in ihrer Präparationsform und Ausdehnung. Allen gemeinsam ist, dass die erforderlichen Präparationen weniger Schleif- und Eingliederungstraumata verursachen und so das Pulpitisrisiko reduzieren. Dies ist klinisch wichtig, da postoperative Pulpitiden ein Hauptrisiko bei der Behandlung mit Vollkronen sind.
Verschiedene Veneerarten
Nach der Ausdehnung der Präparation werden dabei die folgenden Arten von Veneers unterschieden, die wir auf dieser Seite näher erläutern werden:
- rein labiale Veneers (Short-Wrap-Design)
- nach approximal extendierte, den Kontaktpunkt erhaltende Veneers (Medium-Wrap-Design)
- die Approximalräume und Inzisalkanten umfassende erweiterte Veneers (Long-Wrap-Design)
- die Zahnoberfläche umfassende, auf den Zahnschmelz beschränkte 360° Veneers (Full-Wrap-Design)
- Palatoinzisale Funktionsveneers,in der Regel an den Eckzähnen.
Wichtigkeit der Präparationstiefe
Veneers halten deutlich länger, wenn eine Präparation im Schmelz erfolgt und damit eine sichere adhäsive Anbindung gewährleistet ist: darum ist die Tiefenmarkierung immens wichtig. Hier setzt der Tiefenmarkierer mit unbelegtem Führungsstift an. Selbst bei zu steiler Positionierung verhindert er ein Überschreiten der vorgesehenen Eindringtiefe.
Entwicklung neuer Präparationsinstrumente
Die Präparation fällt mit herkömmlichen Präparationsinstrumenten schwer. Gemeinsam mit Priv.-Doz. Dr. M. Oliver Ahlers und Prof. Dr. Daniel Edelhoff haben wir daher eine neue Abfolge von Präparationsschritten und dazu passende neue Schleifkörper entwickelt, die das Vorgehen deutlich erleichtern.
Das Perfect Veneer Preparations Set 4686/ST ist klar strukturiert. Die perfekte Ergänzung für Okklusionsonlays (also „Veneers“ im Seitenzahnbereich) ist das Okklusionsonlay-Set 4665/ST.